Im Abbundprogramm hat Timo Polzer mit Unterstützung durch Zimmermeister Carsten Wesolowski das Fachwerk geplant und vorgerichtet. Die so vorgefertigten Stäbe, Ständer, Riegel und durchlaufenden Balken wurden mit Holznägeln in klassischer Zimmermannstechnik gezapft und mit Eichenholznägeln verbunden. Innenliegend ordnete der Zimmerer eine Wärmedämmung mit Holzweichfaserplatten an. Die Gefache wurden mit handgefertigten Klinkerziegeln ausgemauert.
Die Dachkonstruktion plante Polzer als Pfettendach. Bei der Ausführung der 700 m2 großen Dachfläche entschied er sich für die Aufsparrendämmung mit Clima Comfort von Braas. Diese Lösung ist aus bauphysikalischer Sicht günstig: Denn die Dämmelemente vereinen zwei Funktionsschichten. Sie wirken als vollflächig verlegter Dämmstoff und haben bereits eine wasserführende Schicht als regensichere Unterdeckung integriert. So bildet die Dämmung unmittelbar nach Verlegung eine behelfsdeckungsfähige Unterkonstruktion, die auch sofort betreten werden kann.
Vor Verlegung der Dämmelemente ordnete der Zimmerer über der Sparrenebene eine Dampfbremse als diffusionshemmende und luftdichte Bauteilschicht vollflächig an. Die Handwerker schlossen die Bahn mit einem sd-Wert von 2 m umlaufend luftdicht an der Holzkonstruktion sowie allen Durchdringungen und Dachaufbauten wie Gauben an.
Die Dampfbremse erfüllt die Anforderungen der Klasse UDB-A und gilt vorübergehend als Behelfsabdeckung gemäß Regelwerk des ZVDH (Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks). Schon während der Verlegepause ist Holzkonstruktion während der Bauphase gegen Regen geschützt.
Die Dampfbremse hat mit einem sd-Wert von 2 m einen günstigen Wasserdampfdiffusionswiderstand. Die Umkehrdiffusion wird unterstützt und begünstigt eine sommerliche Austrocknung der Dachkonstruktion zur Rauminnenseite. Auch ohne bauphysikalischen Nachweis ist eine zuverlässige Bauplanung ermöglicht.|
Vor Verlegung der Dämmelemente ordneten die Zimmerer umlaufend auf der Dampfbremse ein Kompriband an, um eine Hinterströmung der Dämmelemente sicher zu verhindern. Die unterste Dämmstoffreihe verlegten sie dann auf einem ausgerichteten Traufholz. Bei den folgenden Plattenreihen achteten die Verarbeiter dann auf versetzte Stöße.
Die Aufsparrendämmung hat neben den bauphysikalischen auch verlegetechnische Vorteile: So erfolgte der Einbau ohne Wärmebrücken durch eine Nut-Federverbindung. Das selbsttragende Dämmelement ist außerdem druckstabil und die integrierten doppelten Selbstklebestreifen ermöglichten eine rasche winddichte und regensichere Verklebung.
Die Konstruktion bietet auch ein günstiges Diffusionsverhalten. So stellt die Aufsparrendämmung mit einem μ-Wert von 35 sicher, dass keine Feuchtigkeit im Baukörper eingeschlossen wird. Der Dämmstoff Resol kann leicht Wasserdampf aufnehmen, transportieren und wieder abgeben. Damit bietet die Konstruktion auch eine Trocknungsreserve, die deutlich über die Anforderungen der DIN 68800-2 für beidseitig geschlossene Bauteile der Gebäudehülle hinausgeht.
Als Dachdeckung wählte Polzer zusammen mit seiner Frau den Dachziegel Achat 12V von Braas in Tiefschwarz. Der Dachziegel zeichnet sich durch ein großes Verschiebespiel von 30 mm aus. So kann der Ziegel an die Sparrenlängen angepasst verlegt werden. Eine Kopf- und Seitenverfalzung schützt vor Eintrieb der Niederschläge. Den First führten die Verarbeiter als Trockenfust mit Firstziegel und Klammer aus. Die Dachziegel wurden fachgerecht mit dem abgestimmten Clip gegen die Windsogkräfte verklammert. Die Hauptgiebel erhielten stilgerechte Verzierungen mit gekreuzten Pferdeköpfen.
Zur Verbesserung der Wärmebilanz des gesamten Gebäudes installierte Polzer in die Dachfläche auch eine solarthermische Anlage. Mit dem Thermokollektor TK 8 von Braas wurde die Solaranlage einfach anstatt der Dachpfannen eingebaut. Sie ist damit perfekt in die Dachfläche integriert und erfüllt somit die hohen Ansprüche an Qualität und Ästhetik des gesamten Daches. Auch stören keine sichtbaren Rohrleitungen die Optik.
Objekt: Fachwerkhaus
Projekt: Neubau mit 700 m2 Dachfläche
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